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Madeleine de Roo

Vorkämpferin und Aktivposten

„Als Joseph Cardijn 1912 zum Kaplan der Pfarrgemeinde Notre-Dame de Leaken, mit der Aufgabe der Organisation junger Arbeiterinnen, ernannt wurde, fand er in Madeleine de Roo eine exzellente Mitarbeiterin.“[1]

Wie das obige Zitat aussagt, wurde Joseph Cardijn 1912 Kaplan der Pfarrgemeinde Notre-Dame de Laeken. In dieser Funktion war er für die Organisation von Frauenprojekten zuständig. Damit begann die Zusammenarbeit zwischen ihm und Madeleine De Roo, einer Frau, die zur Schlüsselfigur für die Gründung von Frauenverbänden in Belgien wurde.

Im August des gleichen Jahres gründeten die beiden einen Studienkreis für bürgerliche Frauen, die sich am sozialen Apostolat beteiligen wollten. Dieser Studienkreis wurde schnell zum Zentrum aller Aktivitäten lokaler Frauen, die von dort aus koordiniert wurden. Bereits bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatte sich daraus ein ganzes Netzwerk in Laeken aufgebaut, dem u.a. mehrere Gewerkschaften, Gesellschaften sowie ein weiterer Studienkreis mit Namen „Petit Syndicat“ (dt. kleine Gewerkschaft) angehörten. Madeleine de Roo wurde 1918 zur Direktorin des Sekretariats der christlichen Frauensozialarbeit ernannt. In dieser Position trug die am 8. Juli 1888 geborene Frau große Verantwortung für viele Projekte und deren Koordination im Brüsseler Bezirk, die sie stets kompetent umzusetzen wusste. In den 1920ern wuchs der Wunsch eine eigene Organisation für junge Menschen zu gründen. Dadurch wurden auch Abteilungen für junge Frauen organisiert. Der Grundstein für die JOC als ein Verband, in dem auch Frauen vertreten wurden, war gelegt. Ebenso wurde ihre Zeitschrift mit dem Titel Joie et Travail (dt. Freude und Arbeit) veröffentlicht, die 1923 auch eine niederländische Version erhielt. Bis 1930 blieb Madeleine de Roo eine unterstützende, fördernde Kraft für die Bewegungen junger Menschen in ganz Belgien. Sie hielt Vorträge und Lesungen überall im Land und brachte die Sache der Frauen und junger Menschen generell damit in ganz Belgien zum Ausdruck. Schließlich wurde sie 1930 zur Leiterin administrativer Dienste des Generalsekretariats Christlicher Frauensozialarbeit auf nationaler Ebene ernannt.

Die Belgierin starb am 3. Mai 1969 im Alter von 80 Jahren. Durch ihre Arbeit besonders für belgische Arbeiterinnen wurde sie zu einer Vorkämpferin, die es ermöglichte, dass sich die JOC frühzeitig zu einem Verband entwickelte, der nicht nur die Belange junger Arbeiter, sondern auch junger Arbeiterinnen vertrat und bis heute vertritt.

[1] Frei übersetzt aus: Eliane Gubin: Dictionnaire des femmes belges: XIXe et XXe siècles. Madeleine de Roo, S. 186 f.