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Methode

„In der CAJ macht nie einer was allein!“, es vergeht kaum eine Aktion, ohne wenigstens einmal diesen Satz gehört zu haben. Gemeinschaft wird bei uns GROßGESCHRIEBEN. Es ist ein Satz, der auch unserer pädagogischen Methodik zugrunde liegt.

Die CAJ-Methode ist unter dem Namen „Sehen – Urteilen – Handeln“ bekannt. Dieses Prinzip geht auf Joseph Cardijn zurück. 1935 beschrieb der spätere Kardinal drei grundlegende Wahrheiten: Wahrheit des Glaubens, Wahrheit der Erfahrung und Wahrheit der Pastoral und der Methodik.

Glauben (Urteilen) und Erfahrung (Sehen) erzeugen einen Widerspruch, der durch die Pastoral und Methodik überwunden wird (Handeln). Klingt kompliziert? Ist es aber nicht!

Wie funktioniert der Dreischritt?

Kern unserer Methodik ist die Lebensrealität des Menschen. Unser Fokus ist auf die Situation eines einzelnen Menschen gerichtet. Natürlich heißt das nicht, dass wir uns nicht mit allgemeinen Problemen oder Themen auseinandersetzen. Uns ist aber vor allem wichtig, Menschen gezielt weiterzuhelfen, wenn sie in einer prekären Lage stecken. Der Alltag bestimmt unser Leben. Das bedeutet auch, dass wir Lösungen brauchen, die sich an diesem orientieren. Und um solche zu finden, ist es selbstverständlich wichtig, dass wir den einzelnen Menschen selbst sehen und hören, ihn ganz einfach sprechen lassen. Natürlich kann ein Mensch auch zufrieden mit einer bestimmten Situation sein. Auch das hat Gründe und Konsequenzen, die vielleicht wiederum für eine andere Person hilfreich sein können. Denn selbstverständlich lernen wir voneinander. Wenn man also die Lebensrealität einer einzelnen Person betrachtet, können genauso gut auch die Realitäten weiterer Personen betrachtet werden. Es gibt schließlich nicht wenige Situationen, die mehrere Menschen betreffen. Und doch ist es für jeden individuell. Wichtig ist vor allem, dass unsere Methodik interaktiv ist. Wir wollen Menschen helfen, sich gegenseitig zu unterstützen, sich selbst zu organisieren und selbst tätig zu werden.

1. Schritt: SEHEN

Die Leitfragen des ersten Schritts können wie folgt lauten: Was ist die Situation? Wer ist noch davon betroffen? Wer profitiert davon und wer nicht? Was sind die Gründe dafür?

Ebenso wird nach SPEC-Aspekten gefragt. (SPEC = Social Politicial Economic Cultural) Die Gründe und die Konsequenzen einer Situation berühren häufig verschiedene Bereiche der Lebenswirklichkeit, Ursachen und Auswirkungen können strukturell bzw. gesellschaftlich bedingt sein. Die SPEC-Analyse bietet daher die Möglichkeit, eine breite Sicht auf die Wirklichkeit mit Tiefgang zu erstellen.

2. Schritt: URTEILEN

Die Leitfragen des zweiten Schritts können folgendermaßen lauten: Welche Gefühle verursacht die Situation bei dir? Was sagt dein Glaube dazu? Wie sollte die Situation eigentlich sein? Welche Orientierungspunkte kommen dir in den Sinn?

In diesem Schritt wird die Realität mit unserer Auffassung von Würde und auch unserer Vorstellung vom Ideal verglichen. Wir müssen uns also nicht nur mit der aktuellen Situation auseinandersetzen, sondern auch damit, was wir für uns als optimal erachten. Das ist wichtig, denn du kannst eine Situation nur beurteilen, wenn du die Kriterien kennst. Das muss zwar jeder Mensch für sich machen, andere können dabei aber unterstützen. Werte sind Orientierung und Halt. Eine Situation ist dann prekär, wenn sie diesen Werten nicht gerecht wird.

3. Schritt: HANDELN

Die Leitfragen des letzten Schritts können lauten: Was muss sich als erstes ändern? Welche Kurzzeitziele/ Langzeitziele habe ich? Wie möchten wir dieses Ziel erreichen? Welche Ressourcen stehen uns zur Verfügung?

Wenn wir die Ursachen und das Ideal einer Situation kennen, folgt der Schritt des Planens. Wir wollen uns mit der Realität dem Ideal annähern. Dazu brauchen wir Ressourcen wie Zeit und Mitmenschen. Es gibt Dinge, die wir sofort ändern können, und andere, die wir kleinschrittiger angehen müssen. Ein Plan hilft uns dabei, konkrete Maßnahmen zu entwerfen und vorzubereiten.

Jede Situation ändert sich, sobald sich eine Komponente verändert. Daher ist der Dreischritt nicht als eine stringente Abfolge zu verstehen, sondern als ein Kreislauf. Wir müssen unsere Maßnahmen bewerten und anpassen. Wir müssen Erfolg und Misserfolg einer Aktion bewerten. Jede Maßnahme wirkt auf eine Situation ein. Das heißt aber nicht gleich, dass sich dadurch gravierende Änderungen ergeben. Daher müssen wir uns stets neu orientieren, hinterfragen und ggf. unsere Ziele neu ausrichten, wenn es eine neue Situation erfordert. „Das Leben ist nicht planbar!“ Das heißt, man kann nicht alle Aspekte beeinflussen und vorhersagen, aber es liegt an uns, wie wir mit einem Umstand umgehen. Gegenseitige Unterstützung bei Problemen, Teilen schöner Erlebnisse oder von Glücksmomenten, Freude und Leid, Spaß, Hobbies… es gibt Vieles, das man gemeinsam schaffen kann. So wird aus dem einzelnen Individuum eine starke Gemeinschaft.

Wenn ihr das Ganze nun in Anwendung sehen wollt, klickt auf den folgenden Link:

https://www.youtube.com/watch?v=A9hqmWg7s0I

PS:

Wir haben diesem Dreischritt noch einen vierten hinzugefügt: FEIERN. Denn selbstverständlich darf und soll jeder (Teil)Erfolg auch gefeiert werden. Unser Verband beruht auf Ehrenamtlichkeit. Da ist eine Sache natürlich unverzichtbar: Spaß! Denn wenn wir keinen Spaß haben bei dem, was wir tun, machen wir doch wirklich etwas falsch, nicht wahr?