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Theresia von Lisieux

Patronin der Arbeiterjugend

„Nichts ist wohltuender, als gut über seinen Nächsten zu denken.“[1]

Als die CAJ gegründet wurde, war Marie-Françoise-Thérèse Martin zwar schon mehr als 25 Jahre tot, dennoch ist sie für uns von besonderer Bedeutung. Um diese Bedeutung zu begreifen, bedarf es der Kenntnis über das kurze Leben dieser Kirchenlehrerin – Theresia von Lisieux starb bereits mit 24 Jahren an Tuberkulose – , die am 21. September 1929 durch Papst Pius XI. zur Patronin der CAJ erklärt wurde.

Theresia wurde am 2. Januar 1873 in Alençon/ Normandie als jüngstes von neun Geschwistern geboren. Die Familie Martin ist für die katholische Kirche besonders. Vier Kinder starben bereits im Säuglings- oder Kleinkindalter. Die übrigen traten im Laufe ihres Lebens einem Orden bei und wählten im Sinne ihrer Eltern ein Leben für den Glauben. Theresias Wunsch war es schon als Kind, später in den Karmel von Lisieux einzutreten, dem gleichen Orden, dem auch zwei ihrer Schwestern angehörten. Trotz der Erlaubnis ihres Vaters – ihre Mutter starb, als Theresia vier Jahre alt war – gestaltete sich der Eintritt allerdings schwierig, denn sie wurde zunächst aufgrund ihres noch jungen Alters abgelehnt. Mit 15 Jahren wurde ihre Bitte schließlich angenommen und das Mädchen trat in den Karmel ein. Theresia vom Kinde Jesu lautete der Name, den sie sich mit Eintritt in das Kloster gab. Wenn man nun bedenkt, dass Theresia von Lisieux ab diesem Zeitpunkt ein weltabgewandtes Leben innerhalb des Klosters führte und somit beinahe ihr halbes Leben als Karmeliterin verbrachte, ist es gewissermaßen schon ein Rätsel, wie diese junge Frau zur Patronin eines Verbands werden konnte. Ganz zu schweigen davon, dass sie 1927 durch selbigen, oben genannten Papst auch zur Patronin der Weltmissionen ernannt wurde. Was macht diese Frau so besonders?

Die Besonderheit wird in ihrer Eigenschaft als Kirchenlehrerin deutlich. Als Kirchenlehrer werden Menschen bezeichnet, die einen prägenden Einfluss auf die Theologie hatten. Dieser Titel wurde ihr durch Papst Johannes Paul II. 1997 als erst dritte Frau und insgesamt 33. Person verliehen. Trotz ihrer kurzen Lebensspanne hat Theresia damit eine Bedeutung erreicht, die gerade im Hinblick auf ihre Zeit, in der Frauen in der Kirche kaum einflussreich waren, nicht selbstverständlich ist. Es ist eine Adelung ihres Lebenswerkes, die durch den Umstand, dass sie nie Theologie studierte, noch bemerkenswerter wird. Dabei begann ihr Klosterleben alles andere als einfach. Mitschwestern wussten mit ihr nicht umzugehen. Sie empfanden sie wohl als zu stolz oder wenigstens als zu undurchsichtig. Auch die Oberin machte ihr das Leben nicht einfach. Demütigungen gehörten zu Theresias Alltag. Zweifel, innere Konflikte und Kummer waren ein ständiger Begleiter für die Ordensfrau, die damit keineswegs so selbstsicher war, wie ihre Ordensschwestern anzunehmen schienen. Dennoch fand sie für sich einen Weg ihr Leben zu meistern. Das trifft es im wahrsten Sinne des Wortes, denn Theresia fand für sich den „kleinen Weg“. Dieser basiert insbesondere auf das Matthäusevangelium (Mt 18,3-4): „Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.“ Liebe, Hingabe und Vertrauen bildeten den geistlichen Weg Theresias. Dieser Weg ist für jeden Menschen „gehbar“, er ist schlicht, beruht auf dem simplen Urvertrauen eines Kindes zu seinem liebenden Vater. Theresia versuchte nicht außergewöhnlich zu sein, sondern bestritt durch die Einfachheit kleiner Gesten und alltäglicher Dinge ihr Leben. Das heißt, nicht die Taten standen im Mittelpunkt, sondern die Art und Weise, mit der sie etwas tat. Schwächen und Fehler sind menschlich, sie akzeptierte das. Ihr Weg diente einzig dem Zweck der Liebe zu Gott, die durch das Opfer Jesu Christi, der sein Leben so angenommen hatte, wie es bestimmt gewesen war, und dessen Nächstenliebe fassbar wurde. Der kleine Weg ist ein spiritueller Weg, den Theresia von Lisieux sich selbst auferlegte. Ihr Ziel war ein Weg zu Gott, dem sie ihr Leben widmete. Sie wurde am 17. Mai 1925 heiliggesprochen. Theresia von Lisieux wäre zu diesem Zeitpunkt 52 Jahre alt gewesen.

Ihre Botschaft ist die Liebe zu Gott und den Mitmenschen. Damit zeigte diese junge Frau aus Nordfrankreich, dass Nächstenliebe das Zentrum des Lebens ist. Sie ist Beispiel insbesondere für junge Menschen.

[1] Entnommen von www.theresia-lisieux.com/heilige-theresia-von-lisieux/zitate-heilige-theresia-von-lisieux/ (04.06.2020, 12:33 Uhr)